Auf Einladung des Studienveranstalters Lernidee und Belvelo Radreisen durfte ich Marokko mit einer kleinen Gruppe drei Tage auf dem E-Bike kennen lernen.

Mir stellten sich natürlich Fragen:

  • wie gut befahrbar sind die Straßen ?
  • wie viel Verkehr gibt es auf den Straßen ?
  • wie ist das Wetter im November ?
  • wie sind die Unterkünfte ?
  • wie ist die Ausrüstung, sprich die Fahrräder ?

Die erste Nacht verbrachten wir in einem Riad in der Altstadt. Hierhin durch die engen Gassen per Fuß zu gelangen ist schon wie ein kleines Abenteuer. Unsere Koffer werden auf einen Karren geladen und dann tauchen wir ein in das wilde Treiben des Alltags von Marrakesch. Vorbei an kleinen Geschäften mit Silberschmuck, Gewürzen, Kleidern und alles was man zum Leben benötigt. Dabei müssen wir immer wieder stinkenden, lauten Mopeds ausweichen, die uns bei unserer Wahrnehmung der Gerüche und Eindrücken stören. Aber endlich sind wir da, in unserem Riad „Slitline“, und befinden uns in einer kleinen Oase. Nichts ist mehr zu hören von dem Trubel, der sich direkt vor der Haustür abspielt. Es ist ruhig und man hört nur das Plätschern des Brunnens und ein Zwitschern der Vögel. Unsere Zimmer sind sehr komfortabel und blicken alle auf verschiedene Innenhöfe.

Jeder Gast wird in Marokko mit frisch zubereitetem Minztee und Gebäck empfangen. Und so auch wir. Die Marokkaner zelebrieren dies mehrmals täglich. Wir lernen, dass der Tee beim Einschenken schäumen sollte.

Ausgeruht und voller Neugier begeben wir uns am nächsten Morgen zurück durch die Gassen an den Rand der Altstadt, wo uns unser Kleinbus bereits erwartet.

Nun führt uns unser Weg hinaus aus Marrakesch über eine weite Ebene in Richtung Hoher Atlas. Vier Stunden dauert die Fahrt in die Berge hinein. Bei einer kurzen Pause kauft „Kharim“, unser junger, marokkanischen Reiseleiter Stifte und Hefte für die Kinder in den Bergen.

Steile Serpentinen führen uns über den 2200m hohen „Tichka-Pass“ nach Telouet, ein kleines Berberdorf in den Bergen des Hohen Atlas. Dabei möchte ich erwähnen, dass sich in Marokko der zweit höchste Berg des afrikanischen Kontinents befindet, der „Jbel Toubkal“ mit über 4000m. Hier, im Hohen Atlas, kann man sogar im Winter Skifahren.

Endlich haben wir es geschafft und nach der Besichtigung der „Kasbah von Telouet“ und dem Verteilen der Mitbringsel an die Kinder werden die Fahrräder aufgeteilt. Die Räder stehen bereit, da sie rechtzeitig per Bus und Anhänger hierher transportiert wurden. Belvelo hat bereits jedes E-Bike mit Namen der Teilnehmer versehen – und nun kann es losgehen.

Ohne große Anstrengung fahren wir über eine Hochebene in das Dãa Tal hinein. Meine ersten Zweifel bestätigen sich nicht. Die Straße ist geteert und in einem besseren Zustand als viele Straßen in Deutschland. Mein E-Bike fährt sich leicht und ich komme sehr gut zurecht. Erste Eindrücke einer atemberaubenden Landschaft zwingen immer wieder zu einem Fotostopp. Wir fahren vorbei an Bergdörfern, wo ausschließlich Berber wohnen. Sie sitzen auf Bastmatten vor ihren Häusern, trinken Tee, unterhalten sich oder genießen die Landschaft. Sie machen den größten Teil der Bevölkerung Marokkos aus. Viele Berber können weder lesen noch schreiben und bekommen wenig Unterstützung vom Staat. Armut ist weit verbreitet und viele Dörfer haben weder Strom- noch Wasseranschluss. Hinzu kommt der Klimawandel, der auch in Marokko spürbar wird. Es regnet zu wenig und viele Berber flüchten in die Oasen in den Bergen.

Unsere Mittagspause führt uns nach Timsal in das Haus einer Berberfamilie. Vor dem Betreten des Gastraumes ziehen wir unsere Schuhe aus. Uns erwartet ein leckeres drei Gänge Menü bestehend aus einem Salat zur Vorspeise, kleine Nudeln mit gebratenem Rindfleisch und einem Hauch von Zimt und Puderzucker zur Hauptspeise – für unseren Geschmack sehr außergewöhnlich, aber auch sehr lecker. Als Nachtisch gibt es Mandarinen, Melonen und Bananen und natürlich frisch gebrühten Minztee.

Gestärkt radeln wir noch einige Kilometer bis uns unser Begleitbus auffängt und wir in unserem „Palast Ksar Ighnda“ bei Aït Ben Haddou, nördlich von Ouarazate am Abend ankommen. Trotz der Einsamkeit müssen wir auf keine Annehmlichkeit bei der Unterbringung verzichten. Wiederum werden wir mit frisch aufgebrühtem Tee und Gebäck begrüßt.

Ein Blick in den leuchtenden Sternenhimmel bestätigt, wir sind in völliger Abgeschiedenheit.

Der nächste Tag ist sehr windig und wir können erst am Nachmittag weiter radeln. Vorher führen uns Khalid und Karim noch nach Ksar Aït Ben Haddou, welches seit 1987 zum UNESCO Weltkulturerbe gehört- ein Muss auf jeder Marokko Rundreise. Dieses gut erhaltene Dorf war Filmkulisse vieler berühmter Hollywood Filme, wie „Jesus von Nazareth“, „Gladiator“ oder „Games of Thrones“ und noch vielen anderen. Von der höchsten Stelle hat man wieder einmal einen einzigartigen Blick über die Landschaft.

Nach einer kurzen Fahrt mit unserem Bus schwingen wir uns wieder auf unsere E- Bikes und brausen immer bergab nach Ouarzazate. In dieser Oasenstadt im Hohen Atlas essen wir „Tajine“, eine typische marokkanische Spezialität . Eine Tajine ist ein rundes, aus Lehm gebranntes Schmorgefäß. Die Marokkaner bereiten hierin Eintöpfe aus Lamm, Hühnchen, Rindfleisch oder auch nur aus Gemüse zu. Dazu wird meist Fladenbrot gereicht. Wenn es auf den Tisch kommt brutzelt es noch sehr lange und man muss sehr aufpassen, dass man sich nicht die Finger verbrennt.

Tajine aus Rinderhackfleisch, Tomaten und mit Eiern überbacken
Tajine aus Rinderhackfleisch, Tomaten und mit Eiern überbacken

Der Wind hat etwas nachgelassen und ein letztes Mal fahren wir am Spätnachmittag mit den Bikes und genießen die Stimmung des sich zu Ende neigenden Tages. Das Gestein der Berge präsentiert sich hierbei nochmals farbintensiver bei einer langsam untergehenden Sonne.

Eine letzte Nacht in unserem „Palast“ und am frühen Morgen fahren wir nochmals über den Pass vier Stunden hinab nach Marrakesch.

Wehmütig verabschiedet sich die Gruppe am Flughafen von ihren beiden Reiseleitern Karim und Khalid. Trotz dieser kurzen Reise haben wir viel über das Land Marokko und seine Menschen kennenlernen dürfen.

Biketour Marokko

Mein Fazit: Die Sonne, der Wind, der Geruch, die Atmosphäre der Dörfer mit ihren Bewohnern , die Natur machen Marokko per E-Bike zu einem ganz besonderen Erlebnis, welches man nie vergisst.

Ich sage „DANKE“ an Belvelo, dass ich an dieser Reise teilnehmen durfte und freue mich über jeden, den ich hierfür begeistern kann.

Haben Sie Fragen? Meine Kollegen und ich geben gerne Auskunft!

Ihre Kerstin Föll

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